10.8.2022
Jugend
Allgemein

Torsten Beulen im Interview

Unser A-Jugend Trainer hat uns ein paar Fragen zur neuen Spielzeit beantwortet.

Der Titelgewinn in der letztjährigen Sonderstaffel war ein grandioser Erfolg. Der größte deiner Laufbahn?

Natürlich ist ein Kreismeister-Titel in der A-Jugend etwas ganz Besonderes, und es macht mich schon sehr stolz, dass wir diesen Titel gewonnen haben. Für mich persönlich war es (nach dem Gewinn des Hallenpokals bei den F-Junioren und dem Titel bei den D-Junioren) die dritte Kreismeisterschaft als Trainer. Ich habe mich über jeden dieser Titel enorm gefreut - allerdings weniger, um mir diese Erfolge irgendwie ans Revers heften zu können, sondern, weil die Grundlage all dieser Erfolge stets der Teamgeist war. Mein Ziel ist nicht, als Trainer möglichst viele Titel zu sammeln, sondern aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste zu machen. Darüber hinaus ist es mir sehr wichtig, meinen Schützlingen auch eine gewisse soziale Kompetenz zu vermitteln. Wenn dann ab und an auch ein Titel herausspringt - wie jetzt bei den A-Junioren - ist das natürlich umso schöner.

Wieso habt ihr euch danach dazu entschieden die Bezirksliga-Qualifikation nicht zu spielen?

Diese Frage ist uns - also mir und meinem Trainerkollegen Stephan Schmitz - in der Vergangenheit schon häufiger gestellt worden. Und natürlich haben Stephan und ich uns auch mit dem Thema Bezirksliga befasst. Wir sind aber zu der Erkenntnis gekommen, dass es in der Kadertiefe nicht für die Bezirksliga reicht. Natürlich wäre unser Team als Bezirksligist auch für den einen oder anderen Spieler von außen interessant geworden, aber ich sage schon seit Jahren, dass ich keine Spieler möchte, die nur zu uns wechseln wollen, weil wir in der Bezirksliga spielen. Ich möchte Spieler, die sagen, dass sie den TuS mit seiner wirklich sehr guten Infrastruktur, die Jungs in unserem Team und vielleicht auch die Trainer gut finden und die sich uns deshalb ungeachtet einer Ligazugehörigkeit anschließen möchten.

Welche Veränderungen gibt es im Team?

Dem altersbedingten Wegfall der vier Spieler des 2003er Jahrgangs steht bislang mit Can Turan lediglich ein Neuzugang aus der letztjährigen B-Jugend gegenüber. Wir haben aber nicht nur Quantität, sondern ganz sicher auch Qualität eingebüßt, denn insbesondere Yannick Tadajewski, Manuel Simons und Yves Fepessi waren tragende Säulen des Teams. Umso mehr freut es mich, dass alle drei auch weiterhin beim TuS spielen werden.

Welche Ziele habt ihr für die kommende Spielzeit? Könnt ihr den Titel verteidigen?

Aus dem vorgenannten Grund macht es keinen Sinn irgendwelche sportlichen Zielsetzungen zu formulieren. Allein schon wegen der geringeren Kadergröße müssen wir in dieser Saison von Spiel zu Spiel denken und schauen, dass wir jede Woche 13/14 Jungs auf den Platz bekommen. Hinzu kommt, dass einige Jungs nächste Saison aus beruflichen bzw. Studiengründen nur eingeschränkt trainieren können. Unter diesen Voraussetzungen von Titelverteidigung zu sprechen, wäre fast schon überheblich. Fakt ist aber auch, dass wir auch kommende Saison wieder einen Kader mit in der Spitze sehr viel Qualität haben werden. In Bestbesetzung wird jeder Gegner viel Arbeit mit uns haben! Noch wichtiger ist mir aber, dass wir die Jungs behutsam an den Seniorenbereich heranführen und möglichst gut in unsere Herrenteams integrieren können. Denn all die Arbeit wäre für die Katz', wenn die Jungs anschließend zu anderen Vereinen wechseln oder gar ganz aufhören. Der eine oder andere wird - das liegt in der Natur der Dinge - im Riss bleiben, aber das sollte die Ausnahme bleiben. Ich bin hier aber sehr zuversichtlich - nicht zuletzt dank der guten Zusammenarbeit und des regelmäßigen Austauschs mit unseren Seniorentrainern Thorsten Lewin und David Sasse.

Du begleitest die Mannschaft schon seit den Bambini. Der Großteil der Jungs spielt nun seine letzte Junioren Saison, bevor es in den Senioren-Bereich geht - Planst du danach weiterzumachen?

Tatsächlich gehe ich mit diesem Team bald in mein 14. Jahr. Als ich die Mannschaft damals, als die Jungs mir gerade mal bis zur Hüfte reichten, übernommen habe, war es nie mein Ziel, sie quasi bis zum Ende zu behalten. Ich habe immer gesagt, dass ich das solange mache, wie ich das Gefühl habe, dass die Jungs mich wollen und ich die Jungs will und wir auch in der Entwicklung weiterkommen. Dass wir über die komplette Jugendzeit zusammenbleiben würden, hätte ich ehrlich gesagt niemals für möglich gehalten - zumal wir durchaus ja auch Tiefen hatten, beispielsweise in der C-Jugend, wo wir als Jungjahrgang in der Sonderliga im ersten halben Jahr sehr viel Lehrgeld bezahlt und teilweise auch ordentlich auf die Mütze bekommen haben. Aber irgendwann war der Zeitpunkt, diesem Team durch einen neuen Trainer noch einmal einen neuen Impuls zu geben, dann wohl auch verstrichen. Naja, und ganz so schlecht ist es ja auch nicht gelaufen! Um aber auf die eigentliche Frage zurückzukommen: Nach der kommenden Saison möchte ich mir gerne eine Auszeit als Trainer nehmen, denn ich habe ja noch einen "Zweitjob" als Jugendleiter beim TuS. Erfahrungsgemäß kommt die nächste Trainer-Baustelle aber schneller, als einem lieb sein kann!

TuS Zülpich | 22/23 | Torsten Beulen